Rundbrief Nr.6 April 2021

05. Juni 2021 geplant Hike the Harz

10.000 Bäume für Gosars Jugend
Am Samstag 5. Juni 2021 ist eine gesponserte
Staffelwanderung geplant um Spenden zu sammeln
für Goslars Jugendprojekt

 

Unerwartete Anerkennung

Der Brief, den wir erhielten, sah echt aus. Deutsche National Bibliothek. Und er klang bedrohlich: „Mahnung: Pflichtablieferung von Medienwerken..Daher sind Sie verpflichtet…“ Wir dachten, es sei ein Scherz oder ein Betrugsversuch.

Wir überprüften, und die Institution, Adresse und Telefonnummer sind korrekt. Also rief ich an. „Nein“, sagte man mir, „es ist kein Scherz“. Die Deutsche National Bibliothek hatte eine Kopie der Broschüre „Rettet Goslars Stadtforst“ des FoF vom letzten Jahr erhalten.

Sie benötigten zusätzliche Exemplare. So bizarr es scheint, die Broschüre, die wir letztes Jahr zur Einführung der Waldfreunde geschrieben haben, ruht nun im Depot der Nationalbibliothek. So unbedeutend es auch sein mag, es ist trotzdem ein schönes Gefühl. Wie FoF mitgeteilt wurde, werden die Broschüren dort auf ewig ruhen.

Link zu diesem Datensatz http://d-nb.info/122139410X
Titel

Rettet Goslars Stadtforst

Verlag

Goslar : Friends of the Forest

Zeitliche Einordnung

Erscheinungstermin: Mai 2020

ISBN/Einband/Preis

Broschur

Sprache(n)

Deutsch (ger)

Frankfurt

Publikation noch nicht im Haus

Leipzig

Publikation noch nicht im Haus

 

10.000 Bäume für Goslars Jugend

 

Eine seismische Verschiebung in NDS hat in der Waldpolitik stattgefunden

Ein Anruf beim Landesforsten Niedersachsen schildert die Schwierigkeit. Nein, in Niedersachsen gibt es kein einziges forstwissenschaftliches Pilotprojekt mit alternativen Pflanzmethoden. Der Grund ist einfach. Förderrichtlinien verlangen die traditionellen Nutzpflanz-Ordnungen.

Jedoch, ein wissenschaftlich begleitetes Aufforstungsprojekt wäre frei von den strengen Regeln. Für eine Universität ist eine Baum an Baum Pflanzung aber uninteressant.

In einer Reihe von Gesprächen kamen FoF und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) auf eine Lösung. SDW würde 10.000 Bäume Spenden, FoF eine Universität und Jugendliche suchen, die ein Pilotprojekt durchführen würden zur Pflanzung eines ökologisch sinnvollen Waldes.

Laut Niedersächsische Landesforsten soll dies das erste Pilotprojekt in Niedersachsen werden.

Die erste Aufgabe bestand darin, vom OB bis zum Professor der Universität Göttingen alle ins Boot zu holen. Das gelang. Es wurde ein Treffen vereinbart mit Forstleiter, Förstern, Professorin und FoF mit anschließender Ortsbesichtigung der Stadtforst.

Alle Anwesenden stimmten zu, dass Naturverjüngung – man überlässt es dem Wald, sich selbst zu regenerieren – unter den gegebenen Umständen nicht funktionieren würde, und dass Baum-Plantagen teuer sind und einen größeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

Neu in Niedersachsen: Bauminseln (siehe www.fof-harz.de)

Zwei Arten der Bepflanzung wurden erörtert: Streifen von Bäumen, die in der Nähe der Straße stehen, dort wo Wasser fließt, entlang des Baches, wo die Verfügbarkeit von Wasser auch im Sommer wahrscheinlicher ist oder in so genannten Cluster-Klumpen (Bauminseln).

Anstelle Bäume in Reihen zu pflanzen, handelt es sich bei Cluster-Pflanzungen um Kleinbestand Parzellen die über eine Fläche in Rastern verstreut sind. Es sind diese Cluster, die den Wasserfluss bremsen und ihn so effektiver in den Boden versickern lassen. Diese „Bauminseln“ sind extrem wichtig für den Wasserschutz, da sie als vegetative Barrieren Bodenverluste verhindern, den Wasserabfluss verlangsamen, Bodennährstoffe zurückhalten, Hänge stabilisieren und Bäume besser vor Sonne und Wind schützen.

Siehe die Robinie kommt, der Baum des Jahres 2020
(Vorsicht, giftig)
Robinia Pseudoacacia

Da es das Ziel ist, einen ökologischen Wald entstehen zu lassen, nicht nur Nutzwald, sind Bäume im Gespräch, die normalerweise als zweite Wahl gelten. Unter bestimmten Umständen ist die Robinie invasive, aber auf der positiven Seite ein wahres Wunder.

Seit 400 Jahren gibt es sie in Europa, sie ist eine Bienenweide-Pflanze, Trockenheit verträglich, ist unempfindlich gegen Abgase, filtert Stickstoff aus der Luft und verbessert den Boden. Es gibt nur wenige Bäume, die so nutzbringend sind wie die Robinie.
Kurzum, Studien zeigen, dass Robinien die Heterogenität des Unterholzes verbessern und Migrationsmöglichkeiten für Arten bieten, und somit eine wichtige Rolle spielen bei der Erhaltung und Erhöhung der Artenvielfalt.

Zur weiteren Diskussion stand Mykorrhiza Dünger

FoF kontaktierte eine Firma, die Mykorrhiza Pilze als Düngemittel verkauft. Die Kosten für 10.000 Bäume würden sich auf etwa € 800 belaufen.
Es ist notwendig, die Bodenqualität wieder herzustellen. Harzer Boden ist steinreich und nährstoffarm. Der Wald ist ein Netzwerk von Bäumen, das durch Mykorrhiza, eine Pilzart, vernetzt ist (Wood-wide-web). Mykorrhizas breites Geflecht nimmt Nährstoffe auf und gibt sie an den Baum weiter. Der Pilz ist so mächtig, dass er sogar Nährstoffe aus Gestein heraussaugen kann.
Ein Prospekt der Firma wurde verteilt und der Einsatz diskutiert.

Mobilisierung der Jugend

FoF sucht Jugendgruppen, die Lust haben, mehr über Waldaufbau zu lernen und sich an der Pflanzung zu beteiligen. Geplant ist ein waldbezogenes Umwelt Bildungsprojekt. Eine Art Schulungswald. Lehrer von 2 Gymnasien sowie JU (Junge Union) und JG (Junge Grünen) haben bereits ihre Unterstützung zugesagt

Herr Skorzinski Leiter von Goslars Junge Union schrieb:

„Die Junge Union Kreisverband Goslar sieht im Projekt von Friends of the Forest eine tolle Chance, die Schäden und Probleme des Stadtwaldes Goslars nachhaltig und langfristig anzugehen. Mit wissenschaftlicher Begleitung und unter Einbindung der Jugend vor Ort erreicht man ein tiefer gehendes Verständnis für die aktuelle Situation, die jedem Wanderer erschreckend vor Augen geführt wird und auch als Reisender schon von der Ferne zu beobachten ist“.

Kommt’s hart auf hart, Kommen die Harten in Fahrt: Elise S.

Elise, 18 Jahre alt, aufgewachsen auf einem Landwirtschaftsbetrieb liebt Natur und möchte alles über den Wald erfahren. Sie beabsichtigt, internationale Landwirtschaft zu studieren. Als sie von unserem Projekt erfuhr meldete sie sich spontan mit den Worten, „am liebsten würde ich gleich morgen mit dem Pflanzen beginnen.“ Ihre Begeisterung beeindruckte auch den Forstamtleiter. Er gab mir die Genehmigung mit Elise die Pflanzer auf dem Rammelsberg aufzusuchen. Obwohl sie sich schnell bewegten, fanden wir sie, eine Gruppe aus Litauen, die ein wenig Englisch sprachen.
Ich verteilte Schokoladen-Ostereier und zeigte ihnen einen Lageplan. Das Eis war gebrochen. Elise schnappte sich einen Spaten und fing an zu buddeln unter Anleitung eines freundlichen Pflanzers.
Elise strahlte und teilte den Männern mit, dass sie im Herbst mit Freunden auch Setzlinge pflanzen würde.
Ich suchte mir ein gemütliches Plätzchen auf Fichtenzweigen und machte ein Nickerchen.

Goslar, April – Mai 2021
Dr. David Kahan
FoF

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