Rundbrief Weihnachten 2023

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FoF-Kindergruppe

Bis jetzt war es noch ziemlich ruhig. Aber plötzlich änderte sich das. Mit der Ruhe war es nun vorbei. Ein Wirrwarr von bunten Farben, Rufe voller Begeisterung und ein Hin- und Her Gerenne in alle Richtungen — da kam auch bei uns Freude auf. Der 18. November war der erste Tag in diesem Jahr in dem FoF (Friends of the Forest) am Nordberg mit der Bepflanzung begann. Die Kinder waren gekommen. Die Kleinen wollten pflanzen.

Dreizehn Kinder zwischen fünf und zehn Jahren kamen vom Harzklub Seesen unter der Leitung von Mandy Keßler. Der Harzklub Seesen hat eine „Naturgruppe“ für Kinder gegründet, die sich einmal im Monat trifft, um die Natur zu erkunden.

Mit dabei waren auch fünf „freche Waldtrolle“ vom Harzklub Goslar. Auch sie treffen sich einmal im Monat um Tiere und Pflanzen des Harzes kennen zu lernen. Die Kinder waren unter den wachsamen Augen von Kindergruppenwartin Sabine Schwaiger und Kinderflüsterer Volker Schneider.

Den Spitznamen („Kinderflüsterer“) erhielt Volker von Harzklub-Wanderern. Der Name stammt aus der Zeit, als eine kleine Gruppe von ihnen einen steilen Berg erstieg. Sie trafen auf einen weinenden Knirps, der sich weigerte, auch nur einen weiteren Schritt zu gehen. Volker ging behutsam auf den kleinen Jungen zu, sprach ein paar Worte und siehe da, der Kleine gab Volker seine Patschhand und die beiden marschierten gemeinsam weiter den Berg hinauf. (Die Eltern waren sprachlos.)
Da die Nordberg-Bepflanzung von Revierförster Rainer Hoffmeister vom Forstamt Seesen beaufsichtigt wird, erklärte sich die Landesforst bereit, Waldpädagogin Angela Eilers zur Unterstützung zu schicken.

Die Kinder marschierten den Schieferweg hinauf. Förster Hoffmeister mit seinem Assistenten Mathias Ahrens warteten auf die Kinder an dem Ort, an dem die Setzlinge in der Nähe der Pflanzstelle zwischengelagert wurden um sie zum Pflanzen je nach Bedarf mitzunehmen. Nach einer kurzen Einführung in die Art und Weise wie Bäume gepflanzt werden, war es dann soweit.

Die eine Hälfte der Kindergruppe folgte der Waldpädagogin Eilers mit dem Eichhörnchen Ella. Ella ist eine Handpuppe, die den Kindern auf spielerische Weise etwas über das Leben und die Bedeutung von Bäumen für Tier und Mensch vermittelt.

Die andere Hälfte der Kinder machte sich auf den Weg zum Pflanzort. Die FoF-Pflanzgruppe hatte bereits hart gearbeitet. Bevor die Kinder kamen waren Pflanz Löcher ausgehoben und markiert, so dass sie leicht zu finden waren. Mathias Ahrens erklärte den Kindern wie man pflanzt. Eltern und Kinderwartin halfen mit.

Dann kam es zum Streit. „Okay, Zeit für einen Gruppenwechsel“, rief Frau Keßler. „Nein, wir wollen pflanzen.“ Schließlich wurde das Problem gelöst. Same procedure as by every planting mit der zweiten Gruppe. Es mussten weitere Löcher gegraben werden. „Mehr Bäume“ riefen sie. Für die Kinder gingen die Aktivitäten viel zu schnell vorbei. Später erklärte Frau Keßler, „mir war nicht klar, dass die Aufforstung in der heutigen Zeit noch so eine schwere und aufwendige Arbeit ist. Großen Respekt für die Forstleute und den ehrenamtlichen Helfern.“

Die Kinder gingen; die FoF-Pflanzer aber blieben – trotz Wetter Umschlug. Bedauerlicherweise hielt das gute Wetter vom ersten Pflanztag nicht an.

Baumpflanzungen allein werden die Klimakrise nicht lösen, aber sie werden dabei helfen

Die US-Regierung hat im November d.J. ihren neuesten Bericht veröffentlicht. Extreme Wetterereignisse kosten Amerika inzwischen jährlich 150 Milliarden Dollar. Der Schaden im Jahr 2022 betrug 250 Milliarden Dollar. Dabei sind die Kosten für die Gesundheitsversorgung oder der Verlust von Menschenleben nicht berücksichtigt sondern nur die Schäden.

Es wurde kalt. Der folgende Samstag brachte einen einstündigen Mini-Schneesturm mit sich. Da die Setzlinge nicht auf einem frisch gepflügten Feld gepflanzt werden, sondern in einem Gebiet voller Dornen, Gras und Zweigen aller Größen, wird jeder Setzling mit rosa Farbe markiert damit die Pflanzer sie nicht versehentlich zertrampeln, wenn sie das Gebiet durchqueren.

Bei Schnee und starkem Wind war das Sprühen der Farbe unmöglich. „Mein lieber Scholli,“ sagte Förster Hoffmeister, der gekommen war, um das Gebiet zu inspizieren und sein Beileid auszusprechen. „Es ist erstaunlich, dass Freiwillige bei diesem Wetter rausgehen und diese Arbeit machen.“

Ich teile dieses Gefühl. Ein Teil der Fläche wurde gemulcht, aber alles, was gefällt wurde, liegt noch auf dem Boden. Wenn die kleinen Äste nass sind, sind sie wie Glatteis. Überall stolperte man über Dornen.

Nachdem die Kinder gegangen waren, wurde es wieder ruhig am Pflanzort, aber das sollte nicht lange so bleiben. Geplant war, dass am 3. Dezember die 13. Klasse des CvD-Gymnasiums mit Lehrer Rinke und Kollegin zum Pflanzen kommen. Wegen des Schnees musste FoF das letzte Pflanzdatum auf den 9. Dezember verschieben. Es kamen nicht sehr viele CvDler, aber die, die kamen, waren kleine Wirbelstürme. Völlig mit Schlamm bedeckt, lachten sie am Ende immer noch und arbeiteten hart. Einige der Schüler waren schon am Anfang vom FoF Team mit dabei: Sie halfen bereits beim Abstecken der Cluster und beim Pflanzen im Dörpketal.

Ein kleiner Erfolg

Auf dem Nordberg haben CvD-ler mit Norbert und später Jörg mit Sechstklässlern des Ratsgymnasiums Nistkästen für die Gartenschläfer aufgehängt. Bei einer späteren Kontrolle durch den BUND, der das Projekt finanzierte, wurde tatsächlich ein kleiner Gartenschläfer in seinem Nest im Kasten gefunden!!!

Gartenschläfer ist endlich zurück

Ein Blick nach Hessen

Einige von Euch werden vielleicht vermuten, dass ich keine so hohe Meinung von Förstern habe. Ich habe von Förstern gehört: „Wir wurden vom Borkenkäfer völlig überraschend erwischt.“ Ach ja? In der Winter Ausgabe von „unser Wald „auf Seite 15 ist zu lesen:
„In einem der größten Kommunalforsten in Hessen wurde seit Mitte der 1980er Jahre auf eine naturgemäße Bewirtschaftung umgestellt. Die Flach wurzelnde und von Borkenkäfern stark bedrohte Fichte ist in diesem Wald hingegen fast nicht mehr vorhanden. Auf mehr als 80% der Fläche stehen und kommen 50 Baumarten vor. Auch setzt man hier auf natürliche Verjüngung.“

Und dies ist das Ziel von FoF:
viele verschiedene Baumarten mit Aussicht auf natürliche Verjüngung zu pflanzen. In Hessen hat man bereits in den 1980er Jahren begonnen, Fichten zu ersetzen.

Ein kleines Lob

Wie vielleicht bekannt, ist FoF keine Organisation im üblichen Sinne. Wir treffen uns selten, es gibt keine Hauptversammlungen. Und dennoch sind die meisten Pflanzer „Wiederholungstäter.“ Im Herbst, Jahr für Jahr kommen sie Wochenende für Wochenende mit der Wiedehopfhaue in der Hand. Eine echte zuverlässige Gruppe von engagierten Waldfreunden. Auf dem Foto sind nur zwei von ihnen, Frank und Sandra.

Sie lernten FoF beim Pflanzen im Dörpketal mit dem Bergwaldprojekt kennen (FoF kontaktierte die Stiftung bereits 2022. Sie halfen dabei, das Tal zu bepflanzen). Frank kommt aus Hannover. Am letzten Pflanztag lief aus irgendeinem merkwürdigen Grund die DB nicht wie gewohnt pünktlich. Die 79 km lange Fahrt nach Goslar dauerte zwei Stunden. Dennoch war Frank entschlossen, zu kommen, genauso wie alle Pflanzer, die trotz Schnee und Regen erschienen.

Frank und Sandra

Und nun zum Schluss:
Ich erinnere mich an Shakespeares St. Crispin-Tag-Rede. Brigitte meinte, die Rundbrief- Leser würden denken, ich sei auf Drogen, wenn ich die Rede hier einfüge. Die Rede wurde vor 500 Jahren geschrieben, Psychologie, Sprache, alles ziemlich seltsam für moderne Leser. Dennoch erinnern mich die betonten Gefühle in der Rede von Heinrich V. von England an all die unerschrockenen Pflanzer.

Die Rede ist hier gekürzt und leicht verändert. Heinrich spricht seine Truppen vor einer Schlacht gegen die Franzosen an. Die Chancen für die Engländer, zu gewinnen, sind gering, Die Franzosen haben zehnmal so viele Truppen; sie sind frisch, die Engländer müde. Die Rede beginnt, als jemand laut sagte: „Oh, wenn nur mehr von uns hier wären.“ Heinrich antwortet

Wer wünscht das so? Nein, mein lieber Cousin: Wenn wir dazu bestimmt sind zu pflanzen, sind wir genug. Dieser Tag wird als das Fest des Crispianus bezeichnet: Wer diesen Tag überlebt und sicher nach Hause kommt, wer diesen Tag überlebt, wird sagen ‚Morgen ist Sankt Crispianus:‘ Dann wird er seine Ärmel hochkrempeln und seine Narben zeigen und sagen: ‚Diese Wunden stammen vom Pflanzen am Crispins Tag.‘
Alte Männer vergessen Vieles. Aber er wird sich an die Taten erinnern, die er an diesem Pflanz-Tag vollbracht hat: dann werden unsere Namen ihn in seinem Mund vertraut sein wie häusliche Worte. Diese Geschichte wird der gute Mann seinem Sohn lehren; Und Crispin Crispianus wird niemals vorübergehen.
Aber wir werden daran erinnert werden; wir wenige, wir glücklichen Wenige, wir Bande von Brüdern; denn derjenige, der heute seinen Schweiß mit mir vergießt, wird mein Bruder sein; sei er noch so gering. Und Gentlemen in England, jetzt im Bett, werden sich verfluchen, dass sie nicht hier waren, und ihre Männlichkeit für gering halten, während einer spricht, der mit uns gekämpft hat am Sankt-Crispin-Tag.“

Und so geht es mir mit den FoF-Pflanzern. Im Jahr 2023 In vier kurzen Tagen haben sie 4.000 Bäume gepflanzt. Professionelle Pflanzer pflanzten weitere 10.000. Alles in allem hat FoF in den letzten drei Jahren rund 130.00 Bäume gepflanzt. Wir können eine stolze Gruppe von Brüdern und Schwestern sein.

Ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen und Euch allen von uns
David und Brigitte

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