Rundbrief Januar 2024

Vom wilden Wald, da komm ich her. Ich bring euch gute neue Mär.

Wir haben eine Pflanzaktion irgendwo am Nordberg im März.

Normalerweise ist das Pflanzen im Februar aufgrund möglicher starker Fröste riskant, und der März rückt zu nah an warme, trockene Frühlinge heran. In diesem Jahr gab es jedoch so viel Regen, dass genug Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist, um die Setzlinge zu versorgen, falls der Frühling zu trocken wird.

Wir haben 800 Tannen (Weißtannen) zu pflanzen.

Die im Herbst gepflanzten Setzlinge haben die Stürme überlebt und gedeihen gut
Arkadius und ich sind nach dem Sturm zur letzten Pflanzfläche gegangen und haben erleichtert festgestellt, dass die Setzlinge überlebt haben, mit Ausnahme von zwei, die unter Wasser waren. Wir hoffen, sie erholen sich.

FoF prüft aktiv, ob die Eröffnung einer zweiten Front in Seesen machbar ist.

Die evangelische Landeskirche Braunschweig besitzt einige Grundstücke. Wie uns Goslars Bischof, Propst Gunkel in einem Gespräch bestätigte, auch in Seesen. Eine Parzelle davon liegt direkt an einer Wasserscheide. Propst Gunkel empfahl, Herrn Hirschfeld, einen Seesener Landwirt, zu kontaktieren. Herr Hirschfeld ist als „Landwirt mit grünem Herz“ bekannt, z.B. für sein langjähriges Engagement in der Natur und zur Verbesserung der Artenvielfalt. Herr Hirschfeld kennt jeden Bauern in Seesen und ist im Vorstand der örtlichen Kirche.
Unser Mitglied Jan lebt ebenfalls in Seesen (Jan ist dort gut bekannt als Sohn und Enkel eines örtlichen Landwirtes). Das ist alles in allem eine gute Kombination von Faktoren. Brigitte und ich reisten nach Seesen, um Jan und Jürgen Hirschfeld zu treffen. Am Ende des Treffens sagte Herr Hirschfeld: „Wir können das möglich machen.“ Dieses ‚Wir‘ ermutigte uns.

Zur Zeit sind wir auf der Suche, einen Eigentümer einer landwirtschaftlichen Fläche in Seesen zu finden, der bereit wäre, FoF einen Streifen Land am Rand seiner Ackerfläche zur Verfügung zu stellen. Dort würden wir eine Hecke pflanzen, die als Beispiel für andere Landwirte dienen könnte, Ähnliches zu tun. Das ist nicht ganz einfach und verlangt viel Überzeugungskraft. (Ein Landwirt sagte zu uns: „Ich hasse hohe Bäume, sie bringen mir nichts als Ärger, ich will sie nicht in der Nähe meiner Felder haben.“ Als wir ihm erklärten, dass wir nicht vorhaben, hohe Bäume zu pflanzen sondern eine Hecke mit Sträuchern und kleinen Bäumen zur Bodenverbesserung und Kostenersparnis durch weniger Pestizide und Dünger, wurde er neugierig. „Kann man sich das mal ansehen“. Wir gaben ihm Info-Material.

Warum sollte FoF sich die Mühe machen, Hecken zu pflanzen, die von Landwirten nicht gewünscht werden?

Denkt man an einen Eselstoß mit seinen 1.000 psi (Pfund-Kraft) dann erlebt man, welche Auswirkung Hochwasser hat wenn Teile Niedersachsens unter Wasser stehen. Ja, Hochwasser gab es bereits seit Äonen, aber nicht in diesem Ausmaß.

Zwei Faktoren begünstigen diese Katastrophen, extreme Wetterereignisse und billardtischartige Landschaften. Fährt man mit der Bahn von Goslar nach Hannover wird dieses Bild deutlich.

Flache Felder ohne Unterbrechung durch Bäume oder Hecken erstrecken sich so weit das Auge reicht. Auf Niedersachsens Feldern wird fast die Hälfte der deutschen Kartoffeln angebaut.

Hydro-Hecken!

Eine Hecke, auch wenn sie nur einen kleinen Teil der Bodenbedeckung ausmacht, kann 67
mal (mal nicht Prozent) mehr Wasser speichern als das angrenzende Ackerland (Carrol, 2006;
Simpson, 2017). Nur eine 50 Meter lange Hecke auf 1 Hektar kann bis zu 375 Tonnen Wasser speichern.

Das bezieht sich jedoch auf einen gesunden Boden.

Aber wie sieht das aus, wenn der Boden des Feldes durch schwere Maschinen verdichtet wurde?
Stutter (2018) stellt fest, dass es bei verdichteten Böden zwischen drei- und zehnmal
mehr Wasserabfluss gibt als bei gesunden Böden.
Das zeigt, wie wichtig Hecken auf verdichteten Feldböden sind.

 

Selbst Landwirte scheinen vergessen zu haben, dass diese endlosen Felder praktisch erst seit einem Wimpernschlag existieren. Wenn man dreist sein wollte, David würde das nie wollen, kann man behaupten, dass das Ende der Biodiversität am 14. Juli 1954 begann. Der 14. Juli 1954 war der Zeitpunkt, an dem die Flurbereinigung in Deutschland richtig groß wurde. Felder breiteten sich in alle Richtungen aus; alles, was im Weg stand, wurde abgeholzt. Deshalb hat Deutschland in 50 Jahren bis zu 80% der Hecken verloren die dort seit ein paar tausend Jahren standen.

Ein Schwerpunkt der Flurbereinigung ist die Vereinfachung und Intensivierung landwirtschaftlicher Produktionsbedingungen…nämlich effizientere Nutzung …durch technische Fortschritte…das erlaubte die Bewirtschaftung größerer Flächen..(Wiki).

Die Vielzahl an historischen Agroforstsystemen in Deutschland macht deutlich, dass kombinierte land- forstwirtschaftliche Nutzungsweisen früher keine Ausnahme waren. Erst ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die systematische Trennung von Forst und Landwirtschaft.

So sah Europa in den letzten achttausend Jahren aus.

Hecken fungierten als Grenzmarkierungen, lebende Zäune, die verhinderten, dass Tiere umher- streiften und die gleichzeitig Futter bereitstellten. Bis Mitte des 19 Jahrhunderts war es üblich, Vieh auch in den Wald zu treiben. Hier fand es neben Blättern und Reisig auch Eicheln und Bucheckern zum Fressen. Da Rinder trotz reichhaltigen Grasangeboten auch an Büschen und Bäumen weiden, beweist, dass das Fressen von Laub also tatsächlich auch ein natürliches Verhalten von Rindern ist. (Schwabe & Kratochwil, 1987)
Apfel- und Birnenbäume, Kirschen und Zwetschgenbäume wurden zum Schnapsbrennen verwendet. Walnuss lieferte eine große Menge an Öl. Andere Bäume dienten als Brennholz. Schneitelwirtschaft bezeichnet die Nutzung von Bäumen, Sträuchern und Hecken in der Feldflur zum Zwecke der Viehfuttergewinnung.

Bei der Schneitelung wurden dünne vollbelaubte Zweige im mehrjährigen Turnus zur Brenn- und Flechtholzgewinnung mit Messern abgeschnitten oder mit der Hand abgeknickt.

Bei der Laubheugewinnung wurden die Blätter von den Zweigen abgestreift (gerupft) und für den Winterfutterbedarf getrocknet: Die lateinischen Namen der Esche (Fraxinus, lat. frangere = brechen) und der Hainbuche (Carpinus, lat. carpere = rupfen) weisen auf die Nutzungstechniken.
Wegen des Rupfens wurden die Bäume niedrig gehalten (mittel oder Niederwald), damit man bequem an das Laub herankam. Eiche, Hainbuche, Hasel, Linde oder Pappel– sie alle können wieder und wieder neue Austriebe bilden, selbst wenn man sie bis auf den Wurzelstock abschneidet.
Über tausend von Jahren war die Niederwaldwirtschaft eine vorherrschende Form der Waldbewirtschaftung.
Hochwald ist heute die am weitesten verbreitete Waldform; Sie wurde zum bewirtschafteten Forst erst im 19. Jahrhundert.
Heute haben wir eine klare Trennung von Wäldern und Landwirtschaft. Beide sind auf höchste Effizienz ausgerichtet.

Mit besten Grüßen,
David und Brigitte

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